Zur Sonderveranstaltung "Klimawandel: Können Lehrer*innen die Erde retten?"

Linz, 15.3.2022

 

Seit Jahrzehnten sind die Gefahren des Klimawandels bekannt. Die negativen Auswirkungen der Klimakrise treffen uns bereits jetzt. Für unsere Kinder und Enkel stehen Wohlstand und Lebensqualität auf dem Spiel. Selbst die Bedrohung unserer Zivilisation ist in den kommenden Jahrzehnten beim Szenario „weiter wir bisher“ realistisch. Um diese katastrophale Entwicklung noch rechtzeitig bremsen zu können, ist die Reduktion von Treibhausgasen um mindestens 7% jährlich erforderlich. Fridays for Future fordern sogar eine sofort beginnende mindestens lineare Senkung der Treibhausgasemissionen bis 2025 auf 50% gegenüber 2005 und bis 2030 auf netto-Null! Diese großen Herausforderungen bedürfen radikaler gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Veränderungen. Allen voran bedarf es der Abkehr von fossilen Rohstoffen. Leider zeigt uns der Krieg in der Ukraine, dass die Abhängigkeit von Öl und Gas nicht nur die Klimakatastrophe verursacht, sondern auch Gewalt, Verbrechen gegen Menschen und Zerstörung unserer Lebensgrundlagen befeuert.
 
Wir, Teachers for Future sind uns der großen Verantwortung bewusst und setzen uns mit all unserer Kraft, unserem Wissen und unserer Ausdauer dafür ein, ein besseres Leben für alle in einer klimagerechten Gesellschaft zu erreichen. Wir fordern daher das Bildungsministerium und die Bildungsdirektionen auf, unsere Arbeit zu unterstützen und dem Kampf gegen die Klimakatastrophe oberste Priorität einzuräumen. Alle Maßnahmen müssen auf die Klimaziele - klimagerechten Bildung und Ökologisierung der Schulen bis 2024 – ausgerichtet sein. Schulen müssen als Orte der gesellschaftlichen Transformation ein Katalysator für den Umbau des Gesellschaftssystems hin zu einer klimagerechten Gesellschaft werden. Schulen müssen eine Vorbildwirkung bei der Bewältigung der Klimakrise einnehmen. Dazu müssen Strukturen innerhalb des Ministeriums, der Bildungsdirektionen (BD) und der Schulen aufgebaut und mit ausreichenden finanziellen Mitteln personellen Ressourcen und Entscheidungsbefugnissen ausgestattet werden. Erste Maßnahmen in diese Richtung in der BD Wien müssen ausgeweitet und in allen Bundesländern realisiert werden. Es bedarf Klimakoordinationsabteilungen in Ministerium und BDs, Klimabeauftragte in Schulen und Kindergärten. Alle Lehrpläne, die Lehrer*innenfortbildung und Lehrer*innenausbildung müssen die Klimathematik enthalten. Schulgemeinschaft und Schulbetreiber sind aufgefordert Klimabildung und Klimaneutralität zu forcieren. Schulneubauten, -zubauten und -sanierungen, sowie der Schulbetrieb müssen klimaneutral sein. Schulareale und angrenzende öffentliche Räume sind in ein Konzept der sanften Mobilität (autofreie Schulstraßen, Öffis, Vorrang für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen) zu integrieren und Grünräume sind zu errichten. Ernährung (Schulbuffet, -kantine, -küche) Energie (elektrische Energie, Heizung, Warmwasser, Kühlung), Beschaffung, Abfallmanagement müssen den Kriterien der Klimagerechtigkeit entsprechen. Die Bewältigung der Klimakrise muss von allen Verantwortlichen im Bildungsbereich JETZT angegangen werden.

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